Marokkanisches Gebäck
Marokkanisches Gebäck darf auf keiner Kaffee- oder Teetafel fehlen.
Hier wollen wir eine Übersicht über mehr und weniger bekannte Sorten von marokkanischem Gebäck, Keksen und weiteren Süßspeisen geben:
Chebakia
Eines der bekanntesten marokkanischen Gebäcke sind die Chebakia.
Dabei handelt es sich um frittierte Gebäckteilchen, die mit Honig überzogen und mit Sesam bestreut werden.
Dieses Gebäck wird traditionell in der Fastenzeit des Ramadan gebacken.
Kaab Lghzal (Gazellenhörnchen)
Gazellenhörnchen sind ein Gebäck, das traditionell zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder großen Festen zubereitet wird.
Oft sieht man Kaab Lghzal mit einer Mandelfüllung. Es sind aber auch andere Füllungen möglich. Auch die Form kann manchmal variieren.
Ghriba
Ghriba ist ein marokkanisches Mandelgebäck, das sehr gerne zum Tee gereicht wird.
Es gibt viele Varianten von Ghriba. Man findet die marokkanischen Plätzchen mit Mandeln, mit Erdnüssen, mit Kokos, auch werden sie mal mit Mehl und mal mit Grieß gemacht. Ghriba-Plätzchen sind sehr einfach und schnell zu backen. Ideal, wenn man nicht viel Zeit hat und trotzdem selbstgemachtes marokkanisches Gebäck servieren will.
Das Gebäck ist auch in Algerien und Tunesien verbreitet. Es ist auch unter den Namen Ghoriba oder Ghraiba bekannt.
Sfenj
Sfenj sind so etwas wie marokkanische Donuts oder Krapfen.
Dafür wird ein Teig aus Mehl, Backpulver, Salz/Zucker, lauwarmem Wasser und Hefe zubereitet und in Form von Kringeln in heißem Öl ausgebacken.
Wer es süß mag, bestreut sie mit Zucker oder bestreicht sie mit Honig.
Makroudh (Makrout)
Makrout ist ein Gebäck, das mit Dattelpaste und Mandeln oder Nüssen gefüllt ist und mit Orangenblütenwasser aromatisiert wird. Der Teig für die Makrout Plätzchen wird aus einer Mischung aus Grieß und Mehl hergestellt.
Das Gebäck ist in Marokko, Algerien und Tunesien verbreitet.
Ma amoul
Ma amoul ist ein gefülltes Grießgebäck, das mit Rosenwasser oder Orangenblütenwasser aromatisiert wird. Als Füllung kommen z.B. Datteln, Mandeln, Pistazien oder Nüsse zum Einsatz. Zum Formen und Füllen der Gebäckstücke wird eine spezielle Ma-amoul-Form verwendet.
Das Gebäck Ma amoul ist nicht nur in Marokko, sondern generell im arabischen Raum unter verschiedenen Bezeichnungen weit verbreitet.
Fekkas
Fekkas sind knusprige Bisquitkekse, die in Marokko gerne zum Tee gereicht werden. Sie ähneln den italienischen Cantuccini oder Biscotti.
Mehl, Zucker, Butter/Öl und Mandeln sind die Hauptzutaten. Aromatisiert wird typischerweise mit Anis und Orangenblütenwasser.
Briouats (Briwat)
Briouat ist ein dreiecksförmiges Blätterteig-Gebäck für das Yufka-Teig verwendet wird. Yufka ist ein sehr, sehr dünn ausgerollter Teig, den man aus der türkischen Küche kennt.
Der Yufka-Teig wird in Streifen geschnitten, je nach Belieben gefüllt und zu Dreiecken eingeschlagen. Diese werden dann in heißem Öl ausgebacken und anschließend in flüssigen Honig getaucht.
Für die Füllung gibt es unzählige Rezeptvariationen. Bekannte Varianten sind zum Beispiel Briouats mit Frischkäsefüllung oder Mandel-Honig-Briouats.
➔ Briouat Rezept mit Mandeln und Honig
Zlabia (Zalabia)
Zlabia ist ein sehr süßes Gebäck, das zunächst frittiert und dann in Zuckersirup getaucht wird. Es wird mit Safran gewürzt und erhält dadurch eine intensive Farbgebung.
Das Süßgebäck wird oft in der Zeit des Ramadan zubereitet.
Zlabia ist kein explizit marokkanisches Gebäck, sondern generell in Nordafrika sehr beliebt. Auch im indischen Raum ist es bekannt, wo es eher unter dem Namen Jalebi bekannt ist.
Kaak
Kaak ist ein kringelförmiges trockenes Teegebäck, das vor allem für sein Aroma bekannt ist. Das Gebäck wird je nach Rezept mit Anis und Fenchel, Vanille, Kardamom oder Orangenblütenwasser aromatisiert und mit Sesamsaat bestreut.
Diese Plätzchen eignen sich auch für Veganer, denn der Teig kommt ohne Ei aus.
Nicht fehlen darf natürlich der süße Minztee zu diesem Teegebäck!
M’hencha
M’hencha ist ein marokkanisches Gebäck bzw. ein Kuchen, der besonders durch seine schlangenförmige Form auffällt. Dafür werden Teigschlagen aus Filoteig gefüllt mit einer Mandelpaste und zu Schnecken aufgerollt. Je nachdem wie lange man die Teigschlangen macht, kann man kleine Gebäckstücke oder ganze Kuchen daraus formen.
Haloua
Haloua ist ein marokkanisches Gebäck, das meistens mit Datteln gefüllt ist. Aber auch Nüsse, Rosinen oder andere Trockenfrüchte kommen als Füllung in Frage.
Weitere marokkanische Süßspeisen und Snacks
Zusätzlich wollen wir hier noch ein paar Süßspeisen vorstellen, die zwar nicht explizit unter die Kategorie Gebäck fallen, aber auch gut auf eine Kaffeetafel passen.
Msemen
Msemen sind blättrige Teigfladen aus Mehl, Weizengrieß und Wasser, die in der Pfanne gebacken werden. Sie bestehen aus mehreren Schichten, wovon die äußere beim Backen in der Pfanne goldgelb und knusprig wird.
Msemen kann sehr vielfältig sein: Süß mit Honig, herzhaft gefüllt mit Weichkäse oder auch mit Hackfleisch, Zwiebeln, Spinat etc.
Msemen werden gerne als Imbiss für zwischendurch gegessen und auch zum marokkanischen Frühstück oder Tee serviert. Am besten schmecken sie warm, aber je nach Füllung sind sie auch kalt sehr lecker.
Baghrir
Baghrir sind marokkanische Pfannkuchen, die besonders durch ihre löchrige Oberfläche auffallen.
Sie können kalt oder warm gegessen werden und werden üblicherweise mit Honig und/oder Butter beträufelt.
➔ zum Rezept für Baghrir
Sellou (auch Sfouf oder Zmita)
Sellou ist eine marokkanische Süßspeise, die hauptsächlich aus Mehl, Butter (oder Öl), Mandeln, Sesam und Honig besteht. Die Zutaten werden zu einer homogenen Masse vermischt, auf einem dekorativen Teller oder in einer Schale angerichtet und mit ganzen Mandeln dekoriert.
Sellou wird auch gerne als süßer Nachtisch während des Ramadan oder an Festtagen gegessen.
Basbousa
Basbousa ist ein saftiger Grießkuchen, der ursprünglich aus dem Nahen Osten stammt, aber auch in Marokko sehr gerne gegessen wird.
Grieß, Kokosraspeln und Joghurt gehören zu den Hauptzutaten. Ein Sirup aus Zucker, Wasser, Zitronensaft und Orangenblütenwasser macht den Kuchen saftig und aromatisch.
Basbousa wird meist in kleine Quadrate oder Rauten geschnitten und mit blanchierten Mandeln dekoriert. Eine tolle Ergänzung auf einer marokkanischen Gebäcktafel.
Mille Feuille
Diese süßen Blätterteigschnitten verbindet man zunächst eher mit Frankreich. Aber auch in Marokko sind sie sehr beliebt und dementsprechend häufig zu finden.
Für die Mille Feuille werden mehrere Lagen Blätterteig und Milchcreme übereinander geschichtet und mit einem Guss aus Puderzucker und Schokolade überzogen.
Gefüllte Datteln
Ein beliebter Snack sind gefüllte Datteln. Dabei werden die Datteln an einer Seite aufgeschnitten, entkernt und gefüllt. Die Füllung variiert und kann sehr vielfältig sein. Es gibt sie zum Beispiel süß mit Nüssen, Pistazien, Marzipan oder Kokosflocken. Aber auch herzhaft mit Frischkäse.
Wo kann man marokkanisches Gebäck kaufen?
Wer marokkanisches Gebäck probieren, aber nicht selbst backen will, kann es auch hierzulande kaufen.
In vielen marokkanischen Bäckereien, die man meist in größeren Städten findet, gibt es selbstgemachtes marokkanisches Gebäck zu kaufen (manchmal nur auf Vorbestellung).
Es wird nach Kilopreisen abgerechnet und in der Regel hat man die Möglichkeit eine Mischung aus verschiedenen Gebäcksorten zusammenzustellen. Die Preise pro Kilo variieren. Für Gebäcksorten mit Mandeln ist der Kilopreis meist etwas höher als für Sorten ohne.
Marokkanisch Backen
Wer marokkanisches Gebäck zu Hause selbst herstellen möchte, findet im folgenden Büchlein zahlreiche authentische Rezepte zum Nachbacken:
Lesetipps:
- Marokkanische Kuchen
- Marokkanisches Brot (Übersicht über die Brotsorten)
- Amlou (Mandel-Honig-Paste)